Anruf an alle

Bürgergeld: "Es zeigt, wie die Gesellschaft mit den Schwächsten umgeht"

Episode Summary

Die Bundesregierung möchte beim Bürgergeld sparen. Was bedeutet das für die Menschen, die auf die Unterstützung angewiesen sind und bei denen das Geld schon jetzt sehr knapp ist? Ihre Sprachnachrichten zur Debatte.

Episode Notes

Die Bundesregierung möchte beim Bürgergeld sparen. Was bedeutet das für die Menschen, die auf die Unterstützung angewiesen sind und bei denen das Geld schon jetzt sehr knapp ist? Ihre Sprachnachrichten zur Debatte.

Seit Jahren kritisierten Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU das Bürgergeld. Man müsse "an die Substanz" gehen, forderte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Anfang Juni und brachte vollständige Kürzungen für Bürgergeldempfänger, die nicht kooperieren, ins Gespräch. Gemeinsam mit der SPD will die Union nun das Bürgergeld-System umbauen. Das Ziel: Mehr Menschen sollen Arbeit annehmen und so sollen mittelfristig mehrere Milliarden Euro eingespart werden. Dafür ist auch die Verschärfung von Sanktionen geplant. 

Eine aktuelle Umfrage des Vereins "Sanktionsfrei" zeigt allerdings, dass es Bürgergeldempfängern bereits oft am Nötigsten fehlt: Nur die Hälfte der über 1.000 Teilnehmenden an der nicht repräsentativen Umfrage gibt an, dass im Haushalt alle satt werden. Viele Eltern verzichten demnach zugunsten ihrer Kinder auf Essen.  

Wir haben Sie für Anruf an alle nach Ihrer Meinung gefragt. Das Ergebnis der Umfrage ruft in vielen Sprachnachrichten, die uns erreicht haben, Unverständnis und Bestürzung hervor. "Das finde ich für unser Land inakzeptabel und geradezu schockierend", sagt ein Anrufer. Nicht das Bürgergeld sei zu hoch, die Löhne in manchen Branchen seien zu niedrig, meint ein anderer.  

Für Anruf an alle sammeln wir Ihre Sprachnachrichten – und veröffentlichen sie in dieser SerieAnruf an alle hören Sie auf zeit.de und überall, wo es Podcasts gibt.